Bemessungsbeispiele
(gemäß IIW-Richtlinie HFMI)
Abb. 5: Empfehlung zur Steigerung der Kerbfallklasse in Abhängigkeit der Stahlfestigkeit
Abb. 6: Neuer Bemessungsvorschlag HFMI-behandelter Schweißverbindungen
Es wird in den folgenden Beispielen angenommen, dass keine Dicken-, Größen- oder Mittelspannungseffekte vorliegen (z.Bsp. R≤0.15).
Beispiel 1
Eine Schweißverbindung aus einem Werkstoff fy < 355 MPa wird in die FAT-Klasse 63 eingeordnet. Der maximale Belastungsbereich ist 63 MPa bei 2 * 106 Lastwechseln (s. Abb. 8).
Durch das HiFIT-Hämmern erhöht sich die FAT-Klasse um 4 Stufen (s. Abb. 7, blauer Pfeil) auf FAT 100, der zulässiger Belastungsbereich ist jetzt 100 MPa.
Die Steigerung beträgt ca. 60%! Bei gleichem Belastungsbereich (63 MPa) erhöht sich die Lebensdauer von 2 Mio auf 40 Mio Lastwechseln! Das ist ein Faktor von 20! (s. Abb. 8)
Abb. 7: Steigerung um 4 FAT-Klassen durch die HiFIT Behandlung
Abb. 8:Wöhlerdiagramm für fy < 355 MPa; R ≤ 0,15
Beispiel 2
Die gleiche Schweißverbindung wird nun in einem Werkstoff fy ≥ 950 MPa ausgeführt. Wird die Konstruktion nicht gehämmert, ändert sich nichts am Belastungsbereich und der Anzahl der maximalen Lastwechseln (Belastungsbereich 63 MPa bei 2 * 106 Lastwechseln) (s. Abb. 9). Allein durch die Verwendung einer hochfesten Stahlsorte, wird keine Verbesserung erzielt. Durch die HiFIT-Behandlung erhöht sich jetzt die FAT-Klasse um 8 Stufen (s. Abb. 9, roter Pfeil) von 63 auf 160MPa. Der Belastungsbereich beträgt nun 160 MPa @ 2 Millionen Lastzyklen. Das bedeutet eine Verbesserung von ca. 150%! Bei gleichem Belastungsbereich (63 MPa) erhöht sich die Lebensdauer von 2 Mio auf über 100 Millionen Lastzyklen! Wahrscheinlich wird das Bauteil nie brechen! (s. Abb. 10).
Praktische Bedeutung der IIW Richtlinie
Die Anwendung der Empfehlungen des IIW ergibt für drei verschiedene Nahtformen hervorragende Verbesserungen gegen die Schweißnaht-Ermüdung.
Hier im folgenden die Vergleiche zwischen der HiFIT-Behandlung und dem Kerbfreischleifen bzw. WIG-Behandlung.